Oster­lehr­gang 2024 in Staufen — Eine Musik­aka­de­mie für alle – funktio­niert das?

Neu, musika­lisch und lang ersehnt — Dieses Jahr eröffnete nun endlich die neue BDB-Musik­aka­de­mie in Staufen. Unter der Leitung von Marianne (Mary) Gisy, die damit ebenfalls ihr Debüt als Lehrgangs­lei­tung feierte, fand damit auch der erste Oster­lehr­gang in der neuen Akademie statt. Ein neues Haus, eine neue Leitung, viele neue Dozenten und eine alte Frage: Ist der Oster­lehr­gang hier an seinem Ziel angekommen?

Der Lehrgang wechselte in den letzten Jahren oft den Standort. Die ältesten Teilneh­mer erinnern sich gerade noch an das Gebäude in Kürnbach. Danach folgten Gernsbach, Weil der Stadt und zuletzt das Kloster Schöntal. Jetzt steht die Akademie.

Die Musik­aka­de­mie in Staufen ist nicht nur für Zupfer gebaut, sondern für jegliche Orchester und Musik­pro­jek­te des Bundes deutscher Blasmu­si­ker (BDB) und als Gast auch des BDZs. Das es ein Haus für die Musik ist, merkten wir sofort an der Gestal­tung der Säle: Durch extra konstru­ier­te Vorhänge kann der Klang der Räume verändert werden. Vor allem durch die hervor­ra­gen­de Akustik im großen Bach-Saal punktete die Akademie bei den Dozenten. Die Seminar­räu­me überzeug­ten mit neuen Smart­boards, die nicht nur das Korri­gie­ren der Theorie­haus­auf­ga­ben sondern auch die kreative Gestal­tung des Abend­pro­gramms ermög­lich­ten. Auch der Rock-Workshop freute sich über die gute Ausstat­tung des Hauses. Schlag­zeug, Klavier, Mikrofone, Percus­sion – da war für alles gesorgt.

Doch in einem Haus, in dem so viel Musik gemacht wird, kann es auch mal zu etwas Krach kommen. Durch eine Überbe­le­gung der Räume musste ein Abschluss­vor­spiel der Blasmu­si­ker im Gang statt­fin­den, was in anderen Prüfungs­räu­men gehört wurde und zu Verzö­ge­run­gen im Prüfungs­ab­lauf führte. Auch bei den Essens­zei­ten gab es ein paar Probleme. Zwar schmeckte das Essen gut, doch leider wurde uns mitge­teilt, dass vielen die Auswahl etwas gefehlt hat, vor allem im vegeta­ri­schen Bereich. Durch die Überbe­le­gung kam es dann auch bei den Essens­zei­ten zu kurzfris­ti­gen Verän­de­run­gen, die den Tages­ab­lauf durch­ein­an­der­brach­ten und die Leitung vor einige organi­sa­to­ri­sche Schwie­rig­kei­ten stellte.

Kreativ, wie wir Musiker nun mal sind, fanden wir doch für alles eine Lösung. Die Kinder gleichten ihren Energie­haus­halt mit vegeta­ri­schen Chips und Gummi­bär­chen vom Penny nebenan aus und verbrach­ten ihre Freizeit viel draußen. Fehlte abends zwar ein Raum, um den Tag gemütlich ausklin­gen zu lassen, ohne jemanden zu stören, wichen die Teilneh­mer auf Probe­räu­me und private Zimmer aus.

Sammeln wir einmal zum Schluss das Feedback von Kindern, Jugend­be­treu­ern und Dozenten: Die Akademie in Staufen ist ein Haus der Musik und bietet viele Möglich­kei­ten, die auch wir für unseren Lehrgang schätzen gelernt haben. Ein heimi­sches Gefühl hat sich nach der ersten Durch­füh­rung noch nicht einge­stellt. Es war sehr viel neu für die Dozenten und auch für die Teilneh­men­den und dadurch eine Reihe von Anlauf­schwie­rig­kei­ten. Doch es war ein Testlauf, aus dem trotzdem ein erfolg­rei­cher Lehrgang, zufrie­de­ne Kinder und ein tolles Abschluss­kon­zert hervor­ge­gan­gen sind. Wir wissen, dass der Oster­lehr­gang auf jeden Fall wieder statt­fin­den wird und nach einem ausführ­li­chen Austausch mit der Akade­mie­lei­tung ist auch klar, dass beim nächsten Mal vieles noch besser wird!

(Philipp Disch)

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