Neu, musikalisch und lang ersehnt — Dieses Jahr eröffnete nun endlich die neue BDB-Musikakademie in Staufen. Unter der Leitung von Marianne (Mary) Gisy, die damit ebenfalls ihr Debüt als Lehrgangsleitung feierte, fand damit auch der erste Osterlehrgang in der neuen Akademie statt. Ein neues Haus, eine neue Leitung, viele neue Dozenten und eine alte Frage: Ist der Osterlehrgang hier an seinem Ziel angekommen?
Der Lehrgang wechselte in den letzten Jahren oft den Standort. Die ältesten Teilnehmer erinnern sich gerade noch an das Gebäude in Kürnbach. Danach folgten Gernsbach, Weil der Stadt und zuletzt das Kloster Schöntal. Jetzt steht die Akademie.
Die Musikakademie in Staufen ist nicht nur für Zupfer gebaut, sondern für jegliche Orchester und Musikprojekte des Bundes deutscher Blasmusiker (BDB) und als Gast auch des BDZs. Das es ein Haus für die Musik ist, merkten wir sofort an der Gestaltung der Säle: Durch extra konstruierte Vorhänge kann der Klang der Räume verändert werden. Vor allem durch die hervorragende Akustik im großen Bach-Saal punktete die Akademie bei den Dozenten. Die Seminarräume überzeugten mit neuen Smartboards, die nicht nur das Korrigieren der Theoriehausaufgaben sondern auch die kreative Gestaltung des Abendprogramms ermöglichten. Auch der Rock-Workshop freute sich über die gute Ausstattung des Hauses. Schlagzeug, Klavier, Mikrofone, Percussion – da war für alles gesorgt.
Doch in einem Haus, in dem so viel Musik gemacht wird, kann es auch mal zu etwas Krach kommen. Durch eine Überbelegung der Räume musste ein Abschlussvorspiel der Blasmusiker im Gang stattfinden, was in anderen Prüfungsräumen gehört wurde und zu Verzögerungen im Prüfungsablauf führte. Auch bei den Essenszeiten gab es ein paar Probleme. Zwar schmeckte das Essen gut, doch leider wurde uns mitgeteilt, dass vielen die Auswahl etwas gefehlt hat, vor allem im vegetarischen Bereich. Durch die Überbelegung kam es dann auch bei den Essenszeiten zu kurzfristigen Veränderungen, die den Tagesablauf durcheinanderbrachten und die Leitung vor einige organisatorische Schwierigkeiten stellte.
Kreativ, wie wir Musiker nun mal sind, fanden wir doch für alles eine Lösung. Die Kinder gleichten ihren Energiehaushalt mit vegetarischen Chips und Gummibärchen vom Penny nebenan aus und verbrachten ihre Freizeit viel draußen. Fehlte abends zwar ein Raum, um den Tag gemütlich ausklingen zu lassen, ohne jemanden zu stören, wichen die Teilnehmer auf Proberäume und private Zimmer aus.
Sammeln wir einmal zum Schluss das Feedback von Kindern, Jugendbetreuern und Dozenten: Die Akademie in Staufen ist ein Haus der Musik und bietet viele Möglichkeiten, die auch wir für unseren Lehrgang schätzen gelernt haben. Ein heimisches Gefühl hat sich nach der ersten Durchführung noch nicht eingestellt. Es war sehr viel neu für die Dozenten und auch für die Teilnehmenden und dadurch eine Reihe von Anlaufschwierigkeiten. Doch es war ein Testlauf, aus dem trotzdem ein erfolgreicher Lehrgang, zufriedene Kinder und ein tolles Abschlusskonzert hervorgegangen sind. Wir wissen, dass der Osterlehrgang auf jeden Fall wieder stattfinden wird und nach einem ausführlichen Austausch mit der Akademieleitung ist auch klar, dass beim nächsten Mal vieles noch besser wird!
(Philipp Disch)