Mando­li­nen­bau­er: Urs Langenbacher

Die Beschäf­ti­gung mit dem Lautenbau und mit italie­ni­schen Mando­li­nen brachten Urs Langen­ba­cher dazu, den „anderen Ton“ zu suchen. Der volle Klang der Laute und der unglaub­lich warme Ton guter, alter italie­ni­scher Mando­li­nen inspi­rier­ten ihn, Mando­li­nen zu entwi­ckeln, die relativ wenig Decken­knick haben, und auf Grund gerin­ge­rer Vorspan­nung sich freier entfalten und lange nachschwingen.

„Ich möchte keinem Spieler eine bestimmte Besaitung vorweg­neh­men, aber wenn man zum Beispiel alte Italie­ni­sche Instru­men­te beurteilt, sollte man daran denken, dass sie mit Runddraht umspon­ne­nen Saiten und dünnem Plektrum gespielt, also mit einem oberton­rei­chen Input betrieben wurden. Wir heute erzeugen mit flach­bandum­spon­ne­nen Saiten ein wesent­lich oberto­när­me­res Spektrum. Vorteile ergeben sich dabei aus den gerin­ge­ren Neben­ge­räu­schen beim Anschlag.“ Ein solches Instru­ment nutzt zum Beispiel Vincent Beer-Demander, Mando­li­nen­pro­fes­sor und Komponist aus Südfrankreich.

„Wenn ich ein perfektes Holz habe, dann kann ich die Decke um ein Drittel schwächer machen und habe die gleiche mecha­ni­sche Festig­keit. Die akribi­sche Arbeit am Einzel­stück mit Einbin­dung des Musikers birgt die Chance für ein wirklich ausge­reif­tes heraus­ra­gen­des Ergebnis.“ So sein Credo. Er war drei Jahre in Mitten­wald auf der renom­mier­ten Geigen­bau­schu­le, wo er mit der Gesel­len­prü­fung für Zupfin­stru­men­ten­bau abschloss. Drei Jahre später legte er die Meister­prü­fung ab. Seit 1998 teilt er sich ein Studio mit dem Geigen­bau­meis­ter Pierre Chaubert im Dachge­schoß des alten Kornspei­chers von 1483 mitten in Füssens Altstadt. In dem örtlichen Instru­men­ten­mu­se­um hat er gemeinsam mit seinem Geigen­bau­er­kol­le­gen eine eigene Abteilung mitgestaltet.

www.urs-langenbacher.de

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