Mando­li­nen­bau­er: Henning Doderer

Henning Doderer hatte schon immer Freude am Basteln, am Modellbau, an handwerk­li­chen Tätig­kei­ten. Er lernte Klavier spielen, später Gitarre. Nach dem Abitur kam er über die Suche nach einer künst­le­ri­schen oder handwerk­li­chen Ausbil­dung durch Vermitt­lung von Reinhold Seiffert zum Instru­men­ten­bau. Die Lehrzeit im Betrieb Manfred Pletz konnte er mit der Gesel­len­prü­fung und dem Titel als Bundes­sie­ger abschlie­ßen. So wurde er zum freischaf­fen­den Künstler, sodann zum selbstän­di­gen Gesellen und schließ­lich entschloss er sich, auf Anraten des Mando­li­nen­bau­ers Hopf, den Meister­ti­tel in Mitten­wald zu erlangen, was ihm unter anderem mit einer gekonnten Schwal­ben­schwanz­ver­bin­dung ausge­zeich­net gelang.

Doderer machte durch einen Wettbe­werb der physi­ka­lisch-techni­schen Bundes­an­stalt in Braun­schweig eine wichtige Entde­ckung: die Mando­li­nen waren alle zu groß, die Korpus­re­so­nanz­fre­quenz lag unter dem G!  Daraus resul­tie­rend die Erkennt­nis, ein etwas kleinerer Korpus führt zu mehr Brillanz in den Höhen und einem ausge­wo­ge­nen Klang bei hohem Schall­druck. Hatte er bisher schwer­punkt­mä­ßig Gitarren gebaut, so brachte ihn das Ohr am Markt auf die Mandoline und zu der Bauweise von Seiffert, die durch Marga Wilden-Hüsgen propa­giert wurde und zu beträcht­li­cher Nachfrage führte. Aller­dings merkt er an: „Wir bekommen einen ausge­wo­ge­ne­ren Klang, wenn die Mandoline etwas kleiner ist.“ Doderer baut die Muschel des Instru­ments nach dem Apfel­si­nen­schnitz­prin­zip wie Seiffert ohne Formstock: Dies ist einfacher Herstel­lung und damit wirtschaft­li­cher als zum Beispiel die Bauweise mit kanne­lier­ten Spänen. „Ich kann eine Muschel an einem Tag machen. So gehe ich meinen indivi­du­el­len Weg. Ich habe immer probiert…“. Womit wir wieder beim Ausgangs­punkt wären.

www.doderer-gitarren.com

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