Mando­li­nen­bau­er: Franz Birner

Er ist der einzige Mando­li­nen­bau­er, der CAD/CAM (Compu­ter­ge­steu­er­te Fräsung) einsetzt. 

Franz Birner war Teamlei­ter für Musterbau, also präde­sti­niert für techni­sche Verfahren. „Ich hatte meine erste Mandoline gebaut, da kam mein Cousin mit einer Mandoline, die in den USA gebaut wurde. Bei meiner Mandoline bliebt der Ton drinnen hängen – bei ihm kam er heraus. Wahnsinn!“ So etwas wollte er auch bauen und kaufte sich eine CNC-Maschine. Mit Inlays begann das Abenteuer 0,6er Fräser, 1,5 mm tief. Nebenher übt er: anhand der Restau­rie­rung eines Kontra­bas­ses! Auch arbeitete er sich in die Schel­lack­po­li­tur ein. „Da muss man aufpassen, dass nicht die Schweiß­trop­fen auf die frische Politur tropfen…!“ Er verar­bei­tet Ahorn, Vogel­au­gen­ahorn, Muschel­ahorn, Sitka­fich­te, Rotfichte und Perlholz – die Decke immer aus Fichte. Auch zwei Geigen fertigte er. „Als alle Mando­li­nen und Geigen fertig waren, hatte ich nichts mehr zu tun. Also habe ich zuerst eine E‑Gitarre und dann zwei weitere gebaut.“ Seine Scrolls (die „Locken“ bei der Flach­man­do­li­ne) arbeitet er nicht hohl. Wenn er ein neues Vorhaben plant, dann fotogra­fiert er den passenden Gegen­stand (z.B. die Boden­plat­te einer Mandoline) und gibt sie in den Rechner ein. Dieser erstellt eine 3D-Zeichnung und arbeitet die Fräs-Routine ab. Dabei müssen die Spindel und der Schritt­mo­tor gekühlt werden: Die Wasser­küh­lung dafür hat Birner selbst gebaut. Schwierig ist der Hals einer Mandoline zu fräsen: „Ich habe Monate gebraucht, um heraus­zu­fin­den, was das CAM System von mir will, damit ich das bekomme, was ich brauche!“

www.fb-mandolinundviolin.de

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