24. JUNI „JUNGE TALENTE“ ERÖFFNUNGSKONZERT

Berichte zum Landes­mu­sik­fest 1 — Junge Talente

24. JUNI „JUNGE TALENTE“ ERÖFFNUNGSKONZERT 

Der Anfang sollte der Globa­li­tät und der Jugend gewidmet sein … Der Globa­li­tät, insofern gezupfte Instru­men­te auf der ganzen Welt im Ensemble mit Holzblä­sern und Trommeln erklingen, um nur ein Beispiel zu nehmen. 

Das Inter­kul­tu­rel­le Ensemble Mosaik unter der Leitung von Andrés Hernández Alba setzte darauf, diese Instru­men­te über kultu­rel­le Grenzen hinaus zu kombi­nie­ren, die türkische Bağlama mit einer Harfe und einer Klari­net­te zusam­men­zu­brin­gen, daneben gleich zwei E‑Bässe und eine ganze Reihe weiterer „unortho­do­xer“ Instru­men­te — ein verita­bles kleines Weltor­ches­ter! Die Musik, die erklang, war syrischen Ursprungs, aber auch der jüdisch-sephar­di­schen Kultur oder der Türkei zugehörig. Zum Zeitpunkt dieses Auftritts war das Publikum bereits bestens einge­stimmt worden durch das Jugend­zupf­or­ches­ter Baden-Württem­berg unter der Leitung von Birgit Wendel. Das Ensemble, dank einer jüngst absol­vier­ten Konzert­rei­se nach Venedig bestens vorbe­rei­tet, begann und endete mit zwei Werken von Chris­to­pher Grafschmidt und zeigte dazwi­schen seine Vielsei­tig­keit bei gleich­blei­ben­der großer Spiel­freu­de: Origi­nal­kom­po­si­tio­nen für Mandoline von Beethoven und Kuwahara, Filmmusik des anwesen­den Kompo­nis­ten Marius Kirsten, Piazzoll­as erster echter „Tango nuevo“ — der berühmte „Liber­t­an­go“!

Anstelle eines krank­heits­be­dingt ausge­fal­le­nen Auftritts eines Mannhei­mer Gitar­ren­du­os spielte die 17-jährige Violi­nis­tin Nina Han, Preis­trä­ge­rin des Bundes­wett­be­werbs „Jugend musiziert“, das Adagio aus der ersten Violin­so­lo­so­na­te von Johann Sebastian Bach — intona­ti­ons­si­cher und souverän. So berühmt diese Sonate ist, so unbekannt die letzte Kompo­si­ti­on, darge­bo­ten vom Gitar­ren­duo Carlotta Herzog und Flavius Wagner und begleitet vom Stamitz-Orchester Mannheim unter der Leitung von Jan-Paul Reinke: das Konzert für zwei Gitarren und Streich­or­ches­ter des öster­rei­chi­schen Kompo­nis­ten Franz Cibulka. Virtuo­si­tät und Musika­li­tät waren dabei gleicher­ma­ßen gefragt, und die Heraus­for­de­rung, eine klang­li­che Balance zwischen dem Duo und dem Orchester zu finden, meister­ten Solisten, Orchester und Dirigent souverän. So ging ein anspruchs­vol­les wie besonders vielsei­ti­ges Konzert zu Ende. Das Publikum war begeistert! 

Prof. Dr. Frank Rexroth

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