Carlo Aonzo — Grande Mando­li­nis­ta im Goldenen Zeitalter der Mandoline

Interview mit Carlo Aonzo, aus dem Zupfer­ku­rier Nr. 2/2018

Carlo Aonzo CA = Carlo Aonzo
ZK = Zupfer­ku­rier
ZK           Carlo, Du bist der Paganini der Mandoline! Du bist der Mando­li­nen-Virtuose aus Savona und Paganini stammt aus dem Nachbar­ort Genua. Außerdem startete Paganini seine Karriere mit der Mandoline – wie Du auch. Lass uns mit einer äußer­li­chen Frage beginnen und weiter zu Deiner Person vordrin­gen:  Wie hältst Du Deine Mandoline? Du kannst im Stehen und im Sitzen spielen, wobei Du weder ein Zupfer­tuch, noch einen Fußsche­mel noch einen Gurt benötigst. Dies kann kaum jemand in Deutsch­land.
CA           Ich benutze immer die gleiche Mandoline.
ZK           Von Pandini?

CA          Ja. Sie braucht nur inzwi­schen ein bisschen Makeup. Ich presse die Mandoline mit dem rechten Arm fest an die Brust und mit der Linken – das muss man üben – trage ich den Hals und wandere auf und ab, um die Töne zu treffen. Das ist nicht wie beim Sitzen, wo die Mandoline verankert ist. Darum ergeben sich zwar andere Schwie­rig­kei­ten. Aber es ist nicht schwie­ri­ger als die Normal­hal­tung. Du lernst mit der Zeit das Gewicht auszu­glei­chen. Von meinem Vater habe ich gelernt, dass man nie eine ganz bestimmte Position einnehmen muss, sondern sich völlig frei bewegen kann. Je nachdem, wie es Deinem Körper guttut.

Aber Ugo Orlandi hat mich gelehrt, das Instru­ment mit einer Hand zu halten, um die linke Hand frei zu haben.

ZK           Dann sperrst Du Dir das Blut ab?
CA          Ja ein bisschen. Aber zum Beispiel für ein Calace Prelude ist dies ideal.
ZK           Ich habe Ugo Orlandi in einem Video gesehen, wie er während eines komplet­ten Konzerts steht und das Instru­ment vor die Brust drückt.
CA          Ja das geht gut. Es gibt immer mehr Künstler, die stehen beim Mando­li­ne­spie­len. Ein Fußsche­mel ist nicht schlecht, aber man braucht ihn nicht.
ZK           Ist das Stehen eine Mode, oder hat das Gründe?
CA          Ich habe angefan­gen, mit der Mandoline zu stehen, nachdem ich Ameri­ka­ner stehen gesehen habe.
ZK           Sie benutzen aber einen dünnen Gurt.

CA          Ja, ich mag es im Stehen (ohne Gurt) zu spielen: Da hast Du mehr körper­li­chen Ausdruck. Wie ein Violin- oder Flöten­spie­ler: Du kannst mehr Ausdruck in die Musik bringen. Natürlich ist die Musik präziser im Sitzen. Das Ziel ist jedoch der Ausdruck! Es ist ein Kompro­miss: Du hast die bessere Technik im Sitzen und du hast eine stärkere Ausdrucks­wei­se, wenn Du stehst. Außerdem kommt es auf die Art der Musik an: Wenn ich moderne jazzar­ti­ge Musik in einer Band spiele, dann stehe ich. Wir spielen Italie­ni­schen Folk oder Swing z.B. wie in meiner letzten CD „Mandolin Journey“ – dies nennt man hier „moderne Mando­li­nen­mu­sik“: Choro, Bluegrass und Jazz. Wenn ich also sage „modern“, dann ist damit keine klassi­sche Musik gemeint.Dennoch spiele ich auch klassi­sche Musik im Stehen oder im Sitzen – je nach meiner emotio­na­len Verfasstheit.

ZK           Du reflek­tierst also, ob Du präzise oder emotional spielen willst?
CA          Nein. Es ist eine Entschei­dung meiner Seele. Ich konstru­ie­re dabei nichts. Wenn ich an einem Platz ankomme, dann entschei­de ich mich. Bei der CD „Four Seasons“ von Vivaldi habe ich gestanden. Um die Frage abzuschlie­ßen: Ich glaube an kein Dogma. Ich habe gelernt, wie man die Mandoline spielt. Aber ich verschlie­ße mich nie gegenüber neuen Wegen.

ZK           Nun zu Deinem Werdegang.
Von meinem Vater habe ich die klassi­sche Musik gelernt, aber auch ein klein Wenig Folk. Insbe­son­de­re lernte ich auch Noten zu lesen. Danach ging ich auf das Konser­va­to­ri­um. Soweit ein sehr klassi­scher Weg. Aber anderer­seits hat mich die Mandoline immer inspi­riert nach allen Wegen zu suchen, wie man Musik ausdrü­cken kann. So habe ich mich in die Bluegrass Musik verliebt. Und dann kam der Jazz. Ich will mich immer für jedes Genre offen­hal­ten. Zum Beispiel für Choro – denn in jeder Musik ist Schönheit.

ZK           Caterina Lichten­berg und Mike Marshall verbinden in ihren beiden Personen auch die klassi­sche und die Bluegrass Musik. Und sie bemühen sich, sich gegen­sei­tig die jeweils andere Musik des Partners nahezu­brin­gen.
CA          Das ist auch sehr liebens­wür­dig von Caterina, dass sie nicht die deutsche Schule der Mandoline dagegen verschließt, welche norma­ler­wei­se sehr geschlos­sen ist. Caterina ist „open minded“. Das ist wichtig, weil man dadurch neue Wege des Ausdrucks findet.

ZK           In einem Video über Deinen Vater scheint er in seinem Eisladen sehr natürlich und gelassen zu singen und zu spielen. Wie hast Du bei ihm Mandoline gelernt?
CA          Es war eine niedliche Situation. Mein Vater pflegte zuhause zu spielen. Jeden Tag haben wir uns mit Freunden getroffen, zum Abend­essen… – jede Situation war ihm recht, zu spielen. Wir mussten mit 9–10 Jahren unsere eigene Schule im Haus organi­sie­ren. Freunde und ihre Eltern wollten Musik lernen. Und so begann unser Vater uns alle zu unter­rich­ten. Jeden Samstag­nach­mit­tag waren wir vier Schüler. Dann passierte es, dass diese meine Mitschü­ler einluden, und so begann wiederum ich selbst zu unter­rich­ten. Also in unsere Wohnung konnte keiner hinein: Jeder Raum war mit Gitarren- und Mando­li­nen­un­ter­richt gefüllt. Meine Mutter, mein Vater, meine Schwester, ich  —  alle unter­rich­te­ten. Der Vater sagte zu mir: „Mandoline ist ein schwie­ri­ges Instru­ment. Du wirst weinen. Du wirst viel weinen.“ Er wollte mich ärgern und herausfordern.

ZK           Aber doch wohl nicht wie der Vater von Paganini, der seinen Sohn oft schlug?
CA          Nein, nein. Er war sehr klug. Mein Vater ist ein Genie. Er kann alles reparie­ren. So war er sehr berühmt für seine Fernseh­re­pa­ra­tu­ren. So haben ihn alle gebeten, ihren Fernseher zu reparie­ren – einfach alles zu reparie­ren. Und ich war das Gegenteil: Ich hatte zwei linke Hände. Aber ich war sehr glücklich. Und wenigs­tens konnte ich die Mandoline bei ihm lernen. 

Carlo Aonzo mit Thilo Fitzner 

ZK           Hast Du die Stücke heraus­ge­sucht, die Du spielen wolltest oder hat Dein Vater Dir gesagt, was Du spielen sollst?
CA          Wir benutzten eine Schule von Branzoli und dieser haben wir entlang gearbei­tet. (Ich benutze sie weiterhin für meine Studenten.) Der erste Teil enthält alles über Tremolo-Arten und wie man damit eine Melodie gestaltet. Dies war wichtig, da wir haupt­säch­lich das Tremolo einsetz­ten und roman­ti­sche Musik spielten. Erst als ich dann ins Konser­va­to­ri­um ging und Barock-Musik kennen­lern­te, haben wir auch ohne Tremolo gespielt. Außerdem viel Bluegrass und Choro: Alles ohne Tremolo. Nur in Italien benutzen wir richtig viel Tremolo.

ZK           Avi Avital sagt, man soll nicht zu viel Tremolo einsetzen. Es macht die Zuhörer nervös.
CA          Wenn Du mit dem Tremolo aufwächst, dann denkst Du, dass es keine andere Art als Tremolo gibt. Als ich älter wurde, wurde mir deutlich, dass ein Pianist nur einfach eine Note spielt. Die Schönheit des Mando­li­nen­klangs beruht auf dem Tremolo. Zum Beispiel Calaces Preludio Nr. 10: Man könnte es auch nur als Arpeggien spielen statt mit Tremolo. Denn technisch gesehen ist das Tremolo die mehrfache Wieder­ho­lung des Arpeggio – was das Publikum unruhig macht. Jedoch ein schönes Tremolo ist niemals das gleiche. Es hat einen dreidi­men­sio­na­len Körper. Tremolo gibt Dir Emotion – und die Form des nicht tremo­lier­ten Stücks gibt Dir eine andere Emotion: Die Melodie kommt klarer heraus. Man soll nie dogma­tisch denken!

ZK           Ja das lerne ich von Dir: Du spielst ohne Dogma.
CA          Es ist ein Dogma, dass man nie ein Dogma entwi­ckeln soll!
ZK           Spielst Du auch elektri­sche Mando­li­nen?
CA          Ich habe es probiert. Aber das ist nichts für mich. Ich benutze für meine akusti­sche Mandoline ein Mikrofon und gehe über Effekte. Zum Beispiel bei der CD „Vivaldi in New York“ benutze ich etwas WahWah, denn es ist eine andere Art, sich auszudrücken.

ZK           Hast Du kein Problem mit der Rückkopp­lung?
CA          Nicht mit einem Kontakt­mi­kro­fon. Man muss aller­dings die Stelle, wo man es aufklebt, sorgfäl­tig heraus­fin­den.
ZK           Du scheinst Dich immer über die Mandoline gefreut zu haben.
CA          Ja, ich habe mit meiner Mandoline im Arm geschla­fen. Ich habe immer mit meinen Freunden Musik gemacht. Wir waren in erster Linie Freunde, und als solche haben wir zusammen gespielt. Auch heute suche ich immer nach Musik-Partnern, mit denen mich eine emotio­na­le Basis verbindet. Sonst kann ich nicht spielen.
Sehr wichtig war für mich die Begegnung mit Beppe Gambetta. Er hat für mich Amerika geöffnet. So habe ich alle die Bluegrass-Heroes kennen gelernt. Beppe hat mir gezeigt, wie man auf der Bühne steht in einem nicht-klassi­schen Konzert, wie man eine Beziehung zum Publikum aufbaut. Man muss mit den Zuhörern reden, um die Leute mitzu­neh­men. Mit ihm produ­zier­te ich mein erstes Album „Serenata“.

Und dann haben wir David Grisman getroffen. Mit ihm haben wir „Traver­sa­ta“ einge­spielt. Mit ihm gab es auch ein sehr profes­sio­nel­les Arbeiten auf freund­schaft­li­cher Ebene. Er ist der wichtigs­te Manager für Mando­li­nen­spie­ler! Er baute eine ganze Industrie um die Mandoline herum auf!
Auch forschte er über die Geschich­te der Mandoline und publi­zier­te die Alten Meister der Mandoline mit Namen wie Jacob do Bandolim und Rudy Cipolla.

ZK           Das ist inter­es­sant, denn Du scheinst ja mehr in den USA zu sein als in Europa.
CA          Ja dort bin ich bekannter. Beppe Gambetta brachte mich zu einem sehr bedeu­ten­den Mando­li­nen­wett­be­werb in Winfield Kansas 1979, dem Walnut Valley Festival, und ich habe gewonnen. So wurde ich der ameri­ka­ni­sche Champion mit der Bowlback Mandoline (Neapo­li­ta­ni­sche Mandoline)! Und man fragte mich: „Was ist denn das?“ Das Besondere war, dass die Wertungs­rich­ter einen nicht sahen, sondern mit Kopfhö­rern in einem anderen Gebäude zuhörten. Sie sahen also den Probanden nicht. Ich spielte das Prelude Nr. 10 und den Cárdás von Vittorio Monti, was ein Erbe meines Vaters ist. Er ist der beste Cárdás Spieler, den ich jemals gehört habe. Wenn ich zu meinem Vater sagte: „Papa, bitte spiele für mich das schwie­rigs­te Stück, das es gibt!“ Das war der Cárdás. Er spielte ausschließ­lich Musik, die gedruckt war. Für mich bedeutete dies, dass ich große Probleme hatte, Musik nach dem Gehör zu spielen. Als ich Bluegrass spielen wollte, in welchem viel impro­vi­siert wird, musste ich regel­recht neu lernen, nach dem Gehör zu spielen.
Das war eine inter­es­san­te Erfahrung in Amerika: Als ich dort begann, zu unter­rich­ten, hatte ich es haupt­säch­lich mit Leuten zu tun, die keine Noten lesen konnten. Also entwi­ckel­te ich ein System, mit den Kirchen­ton­ar­ten zu spielen, so dass die Menschen einen Referenz­punkt für ihre Finger­sät­ze
haben. Inzwi­schen entwi­ckelt sich die Klassi­sche Szene in ungeahn­tem Umfang. Vor kurzem haben sie mich als Honorary Director of the Classical Mandolin Society of America gewählt.

ZK           Auguri! Gratu­lie­re!
CA          Grazie! Als ich dort zu unter­rich­ten begann, habe ich sie gedrängt, Noten zu lesen. Anderer­seits wenn ich hier unter­rich­te bei Leuten, die nur nach Noten spielen können, dann dränge ich sie, auch nach dem Gehör zu spielen. Es ist sehr wichtig, beide Zugänge zur Musik zu beherr­schen, um sich mit dem Instru­ment sicher zu fühlen.
ZK           Nach dem Konser­va­to­ri­um gingst Du zu Ugo Orlandi.
CA          Ich habe meinen Abschluss in Padua gemacht. Danach habe ich zwar weiter gelernt, aber auf eigene Faust: Bluegrass, Jazz und so weiter. Ich komme gerade aus Vietnam zurück.
ZK           Was erwartet man in Vietnam von Dir?
CA          Dort werde ich in Ho-Ci-Minh-Stadt beim Gitar­ren­fes­ti­val im kommenden Jahr auftreten. In dem dortigen Konser­va­to­ri­um konnte man Mandoline studieren. Leider starb der Lehrer. In allen Instru­men­ten­ge­schäf­ten gibt es eine Mandoline im Schau­fens­ter. Ich möchte mit den Musikern zusammen musizie­ren. Man spielt dort elektri­sche Instru­men­te. Diese möchte ich kennen lernen.

ZK           In einem der youtube-Videos hast Du die Mazurka op. 141 von Calace gespielt, und zwar auf eine völlig neue Weise, indem Du nicht direkt nach den Noten spielst, sondern in freier Bewegung – fast schon als freie Fantasie. Ist dies der Stil, in welchem Du Calace zu spielen anregst?
CA          Du musst wissen, wie Leute spielten, die in Neapel geboren wurden. Denn sie haben das gleiche kultu­rel­le Grund­ge­fühl wie es Calace hatte. Ich habe dies so von meinem Vater gelernt. Savona liegt an derselben Küste wie Neapel. Wir sind beide Seestädte. Von daher haben wir dieselbe Stimmung – außer dass sie südlicher liegen und mehr Sonne als wir haben.
ZK           Also Neapel ist stärker emotional.
CA          Ja. Und wir sind von dem übrigen Italien durch das Gebirge abgeschnit­ten. Wir leben nicht in Nordita­li­en. Das Italien nördlich von uns zeichnet sich durch Nebel aus. Wir hier in Savona haben keinen Nebel. Das Klima ist eher mediter­ran, und dies teilen wir mit Neapel. Mein Vater hat mir diese Art zu spielen beigebracht.
ZK           Darum spielst Du viel mehr Tremolo als was die Noten sagen.
CA          Natürlich ist diese Art zu spielen gefähr­lich, denn der Geschmack ist abhängig von Dir selbst. Man könnte zu viel von den Noten abweichen. Wenn Du ordent­lich nach Noten spielst, dann kannst Du sicher sein, es richtig zu machen. Wenn Du jedoch freier spielst, dann kannst Du eine Menge Fehler machen und die Leute mögen es oder auch nicht. Ich spiele mehr nach meinem eigenen Stil – mehr wie Calace.
ZK           Wer sind Deine aktuellen Musik­part­ner und wen möchtest Du besonders erwähnen?
CA          Ich habe eine schöne Freund­schaft mit Katsumi Nagaoka, einem Gitarrenspieler.

Thilo Fitzner und Carlo Aonzo

ZK           Er hat das Stück Kazè auf einer Deiner CDs kompo­niert! Ich habe das Stück auch als Note gefunden.
CA          Kazè bedeutet Wind. Ein sehr hübsches Stück. Jazzig.
Daneben mag ich auch David Grisman, und besonders aus musika­li­scher Sicht Chris Thile. Für mich ist er wie Mozart. Er ist erstaun­lich Und er tut sehr viel für die Mandoline. Er sagt, was mir sehr nahekommt: „Es ist wichtig ein Musiker zu sein – nicht ein bestimm­tes Genre zu spielen.“
Ich mag auch das Motus Mandolin Quartett mit Nunzio Reina, Michele De Martino, Raffaele La Raggione, und Salvatore Della Vecchia – sie sind die Top Spieler für Calace. Hier kann man hören, wie Calace klingen sollte, mit einer bewussten Entschei­dung für oder gegen Tremolo. Sie können als Quartett nicht aus dem Bauch heraus entschei­den, sondern müssen sich absprechen.

ZK           Und Deine aktuellen Vorhaben?
CA          Das wichtigs­te ist im Augen­blick, Mandolin-Camps vorzu­be­rei­ten: so die Inter­na­tio­nal Mandolin and Guitar Accademia. Dies ist ein künst­le­risch ausge­rich­te­tes Ferien­pro­gramm für alle Niveaus.  Wir stehe bereits bei der 13. Folge! Diese Accade­mien finden immer in Städten statt, die für die Entwick­lung der Mandoline wichtig waren.
ZK           Wie finan­zierst Du diese Camps?
CA          Sie tragen sich weitge­hend selbst. Die Lehrkräf­te können außerdem Konzerte für die Stadt anbieten, sodass wir auf diese Weise zu weiteren Einnahmen kommen, wenn nötig. Gelegent­lich zahlt auch eine Stadt dafür, dass wir Touristen von der ganzen Welt herbrin­gen. Diese Gäste sehen sich dann die ganze Gegend an und kaufen zum Beispiel Wein direkt vom Erzeuger.
In den USA plane ich die 18. Ausgabe meines Mandolin Weekend in Milwaukee.
Und im Frühling geht es nach Korsika! Dies ist ein Weg, wie man die Mandoline unter die Leute bringt und ihnen Freude vermit­telt am gemein­sa­men Mando­li­ne­spie­len! Da kommen Menschen aus USA, Kanada, Asien, Südame­ri­ka – sie können sich sprach­lich nicht verstän­di­gen, aber sie kommu­ni­zie­ren über die Musik. Die Mandoline ist ein inter­na­tio­na­les Instru­ment, mit welchem man in der ganzen Welt spielen und Kontakte aufbauen und in unter­schied­li­chen musika­li­schen Genres zuhause sein kann, wie Bluegrass oder Klassik.

ZK           Dies kann ein Weg sein gegen unser Vereins­ster­ben.
CA          Oh ja! Ich bin mein eigener Chef auf diese Weise und es ist zugleich meine Passion. Meine Partnerin hat eine Reise­agen­tur und unter­stützt mich bei der Organi­sa­ti­on von Camps.
Wir werden ein Bach Projekt auflegen mit Spinett – also im Stil des Zupfor­ches­ters.
Und wir werden Calace spielen in einer Weise, wie Calace heute kompo­nie­ren würde. Ich hoffe, er wird es mögen. Ebenso Vivaldi, wie auf unserer CD das Stück „Vivaldi in New York“. Und Paganini: Er wäre heutzu­ta­ge garan­tiert ein Rockmu­si­ker.
Die ameri­ka­ni­sche und austra­li­sche Classical Mandolin Societies wachsen rapide! Die Mandoline wächst! In der ganzen Welt! Viel mehr als zur Zeit Calaces. Jetzt ist das GOLDENE ZEITALTER DER MANDOLINE!
Aber: Ich habe meine Stelle bei der Feuerwehr nach 25 Jahren aufge­ge­ben. Ich war ein Captain auf dem Feuer­wehr­schiff im Hafen und mache ab jetzt nur noch Musik. 

MAZURCA op.141 di raffaele Calace, Carlo Aonzo mandolino, Valeria Ubertino chitarra
Mandolin Master Chris Thile Plays Bluegrass and Bach

Alle Fotos in diesem Beitrag: Copyright Dr. Thilo Fitzner

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